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Annica Anna Pohl
Annica Anna Pohl
Leiterin Anlageimmobilien bei Colliers International

Annica Anna Pohl

Betreffend Veränderungen in unserem Unternehmen war dieser CAS ein einziger «Augenöffner»; wobei es eher noch das Innovation Management Modul war, was für mich zukunftsweisend war.
5 Min. Lesezeit
Ursprünglich aus Deutschland stammend, bin ich vor vielen Jahren durch einen Zufall in die Schweiz gekommen und hier geblieben. Heute bin ich Schweizerin und fühle mich am Zürichsee zu Hause. Seit über 20 Jahren bin ich in der Immobilienbranche tätig und arbeite als Leiterin Anlageimmobilien bei Colliers International. Was mich an dieser Branche fasziniert, ist ihre unglaubliche Vielfältigkeit - sie agiert mit 'nicht mobilen Gütern', ist aber gleichzeitig extrem dynamisch und immer am Puls der Zeit. Die Immobilienbranche ist sowohl ein Indikator für die Konjunktur als auch für die Wirtschaft im Allgemeinen und trägt eine wichtige soziale Verantwortung. Nachhaltigkeit ist für mich ein zentrales Thema, das ich mit Verantwortung gleichsetze - sowohl in wirtschaftlicher, sozialer als auch ökologischer Hinsicht.
Frau Pohl, wir freuen uns, dass Sie bei uns sind. Sie kommen ursprünglich aus Deutschland, sind aber vor vielen Jahren in die Schweiz gezogen. Wie kam es dazu und warum sind Sie geblieben?
Es war ein Zufall! Ich wurde auf der Expo Real in München (eine der grössten europäischen Immobilien-Investment-Messen) angesprochen, falls ich eine Stelle suchte, solle ich mich bei einer Unternehmung in Zürich melden. Obwohl ich bis dahin keine Anknüpfungspunkte mit der Schweiz hatte – dachte ich mir: «warum nicht? ». …Und blieb. Inzwischen bin ich Schweizerin, bin am Zürichsee zu Hause und kenne dieses Land, seine Menschen und seine Gepflogenheiten besser als mein Geburtsland und fühle mich hier sehr wohl.
Sie sind bereits über 20 Jahre in der Immobilienbranche tätig. Was fasziniert Sie so an diesem Geschäft?
Diese Branche, die mit «nicht mobilen Gütern», also Immobilien agiert ist derart schnell, wach und immer am Puls der Zeit. Sie ist sowohl ein Indikator für die Konjunktur eines Landes, die Wirtschaft im Allgemeinen und birgt zu dem eine soziale Verantwortung (Wohnungsbau, Immobilien- / Quartierentwicklung, etc.): In welcher anderen Branche findet man diese Vielfältigkeit sonst noch?
Bei den stetig steigenden Immobilienpreisen reden bereits viele Leute wieder von der Entstehung einer neuen ‘Blase’. Wie bewerten Sie das?
Die vielleicht «unbeliebteste» Frage der Branche. Wir hätten alle gerne die berühmte Glaskugel, der wir die Antwort nach einer Blase entlocken können. Noch gibt es dank der positiven wirtschaftlichen Entwicklung keine Blase. Wie es bei einer Zinswende aussieht, bzw. wann ein allfälliger Zinsanstieg zu erwarten ist, kann nicht gesichert gesagt werden.

Dennoch haben die Anzeichen für eine Immobilienblase seit 2015 eher abgenommen; jeder Wirtschaftsboom dämpft Marktrisiken. Blasen entstehen da, wo Preise sinnlos übertrieben werden – auch wenn diese Tendenz bei uns erkennbar ist, stimmen Angebot und Nachfrage überein. Natürlich gibt grosse Gefahrenregionen, wie zum Beispiel: den Lac Leman, Zug, Zürich, Zimmerberg, Davos und das Engadin…aber die vielbeschriebene Blase ist noch immer nicht da.
Immer mehr Unternehmen verzichten in Zukunft auf teure Firmensitze und verlegen Teile ihrer Büros in Co-Working Spaces. Was bedeutet das für die Preise und Ihr Geschäft?
Auch wenn die «Grossen» nicht mehr grossflächig anmieten, weil sie sich auch als sogenannte Corporates bei Co-Working Anbietern einmieten, so handelt es sich hier nur um eine Risikoverschiebung, denn die Co-Working-Anbieter sind nun die, die die Flächen anmieten, auch, wenn sie sie dann wieder an Dritte untervermieten. Für den Investor / Eigentümer einer Liegenschaft bleibt es in vielen Fällen gleich – wenn wir nicht von einem Start-up-Co-Working-Anbieter sprechen, der mit Umsatzmiete oder Staffelmiete unterstützt wird.
Wie konnten Sie als Immobilienexperte von den Inhalten im Studiengang profitieren?
Zum einen konnte ich in Bezug auf die Begleitung unserer Corporate Clients profitieren und zum anderen in Bezug auf unser Unternehmen im Sinne der stetigen Entwicklung durch die Digitalisierung.

Für mich war es sehr wichtig mehr Know-how im Change-Management zu erhalten, um unsere Kunden hier begleiten und beraten zu können. Die Arbeitswelt hat sich enorm gewandelt in den letzten Jahren – von Grossraum zu Einzelbüros, zu Gruppenbüros, zurück zu Grossraum – und nun sind wir bei einem integrativen Konzept, welches ganz neue Prozessansätze benötigt und genauso eine neue Führungskultur hervorruft. Eine banale Erkenntnis ist die, dass der Mensch ein Gewohnheitstier bleibt, auch wenn die Entwicklung dank der Digitalisierung noch so schnell ist. Wenn wir für Grosskunden neue Arbeitswelten schaffen, greifen wir direkt ein in das Umfeld eines jeden Arbeitnehmers und «der Mensch ist nicht bereit kampflos seinen eigenen Schreibtisch aufzugeben, um Teil einer shared-desk-soloution» zu werden. Hier wurden mir Tools an die Hand gegeben sowie Denkansätze um unsere Kunden auf die Kommunikation mit ihren wichtigsten Stakeholdern, den Arbeitnehmern, vorzubereiten und zu begleiten.
Change Management ist ein wesentlicher Bestandteil des Studiengangs. Welche Tools haben Sie an die Hand bekommen, um Veränderungen in ihrem Unternehmen besser bewerkstelligen zu können?
Betreffend Veränderungen in unserem Unternehmen war dieser CAS ein einziger «Augenöffner»; wobei es eher noch das Innovation Management Modul war, was für mich zukunftsweisend war. Wir haben unter anderem Reflexions-Runden eingeführt um Zeitfenster zu schaffen, weg vom Alltagsgeschäft, um Innovationen zu schüren, um den Menschen diese Zeit zu geben und sie zu sensibilisieren, dass das ein neuer und enorm wichtiger Bestandteil unseres Alltags werden muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Desing-Thinking, über «Personas» einer neuen Strategie auf die Spur zu kommen, innovative Businessmodelle zu erschaffen, … das sind die grössten Learnings, die mich in meinem Alltag bereits jetzt begleiten.
Der Abschluss des Lehrgangs liegt nun etwas zurück. Konnten Sie bereits erste Themen in Ihren Berufsalltag umsetzen?
s.o. Die bei uns so genannte «Reflexionsrunde» entstammt einer Überlegung, die ich, angestossen durch den Vortrag von Frau Wagner (DB), aufgenommen habe, die mit uns über das «dafür habe ich keine Zeit = das ist mir nicht wichtig»-Phänomen gesprochen hat. Das Team liebt diese moderierten 45 Minuten in denen es nicht um das Daily Business geht und alle noch so queren Innovations-Gedanken geäussert werden können -> hieraus ist bereits ein erster neuer Prozess erwachsen!
Jedes Thema wird im Lehrgang sowohl aus theoretischer als auch praktischer Sicht beleuchtet. Wie war das für Sie? Erleichtert das die Integration in den eigenen Beruf?
Für mich war es genau die richtige Mischung – um gerade aus den praktischen Vorträgen für meinen Alltag etwas ableiten zu können.
Sie haben betont, dass Ihnen Nachhaltigkeit in Ihrer Branche sehr wichtig ist. Wie meinen Sie das?
Nachhaltigkeit setze ich mit Verantwortung gleich. Das Wort Nachhaltigkeit ist leider in den letzten Jahren stark beansprucht worden. Und hat kaum noch die Wirkung/Bedeutung, die es haben sollte.

Im Grundsatz basiert «Nachhaltig» auf den 3 Säulen Wirtschaft, Soziales und Ökologie. Wenn sich jeder in der Immobilienbranche dieser 3 Säulen bewusst ist, kann die Immobilienbranche einen positiven Beitrag in allen drei Sektoren leisten. Zum Beispiel: Sozialverträgliches Bauen: Quartierentwicklung für gut durchmischte Quartiere in denen sich Menschen wohlfühlen und Lebensraum für alle wirtschaftlichen Klassen geschaffen wird. Oder aber auch der sensible Umgang mit dem Pricing und der richtigen Beratung am Kunden – um Blasen zu vermeiden und last but not least der sensible ökologische Umgang mit unseren Ressourcen (z.B. Energieeffizienz im Bürobau), um die Umwelt zu erhalten. Die Liste ist endlos….
Mit welchem Ziel sind Sie aus dem Studiengang gegangen?
Die Kraft der Innovation zu verinnerlichen und in den Alltag zu integrieren. Kreativer und mutiger zu werden sowie den Generation Z gut zuzuhören, die uns als «digital-natives», die sie sind, so vieles beibringen können!

Das habt ihr ziemlich gut geschafft – ich würde jedem, der bereit ist, sich selbst zu entwickeln diesen CAS empfehlen! Es war mir eine Freude dabei zu sein.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Pohl!
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