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Daniela Bergweiler


Alumni des Monats Februar 2024
Portfoliomanagerin Immobilien bei Lidl Vertriebs GmbH & Co. KG
Daniela Bergweiler

Seit über 12 Jahren arbeite ich im Lebensmitteleinzelhandel bei Lidl. Die Dynamik der Branche fasziniert mich trotz der vielen Jahre täglich aufs Neue. Ich habe bei Lidl als duale Betriebswirtschafts-Studentin von der Pike auf den Handel kennengelernt. In meiner Funktion als Verkaufsleiterin wurde mir bereits mit Anfang 20 die Verantwortung für ein knapp 100 Mitarbeiter starkes Team übertragen. Ich war für die Planung und Organisation der geschäftlichen Aktivitäten von sechs Filialen im Ruhrgebiet zuständig. Besonders der tägliche Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Produkten und Zahlen und die Freiheit schnell eigene Entscheidungen treffen zu können, waren Aufgabenbereiche, die mir von Anfang an Spaß gemacht haben. Im Rahmen der internen Weiterentwicklung bei Lidl, habe ich zusätzlich als Führungskraft im Bereich der Ausbildung und aktuell als Portfoliomanagerin in der Immobilienabteilung gearbeitet.

Frage 1: Wieso haben Sie sich damals für ein Stipendium für den Change & Innovation Management-Lehrgang beworben?

Ich hatte durch einen TV-Beitrag von dem neuen Studiengang der HSG mit der Klitschko Ventures erfahren und fand die Konzeption des Lehrganges Change & Innovation Management sehr ansprechend. Im Anschluss an die Berichterstattung habe ich mich dann auf der Homepage der HSG genauer über die Inhalte informiert. Die Kombination aus Modulen mit Professoren der HSG und Experten aus der Praxis waren ausschlaggebend für meine Bewerbung für ein Stipendium. Als ich dann den Anruf von Klitschko Ventures aus Hamburg bekommen habe, war die Freude über das Stipendium natürlich sehr groß.

Frage 2: Hat der Lehrgang Ihre Erwartungen erfüllt? Was hat Ihnen besonders gut gefallen?

Meine Erwartungen an den Lehrgang wurden definitiv erfüllt. Die HSG genießt in Deutschland einen sehr guten Ruf als Fortbildungsuniversität für Führungskräfte- und dies kann ich nun aus eigener Erfahrung bestätigen. Die Organisation lief von Anfang bis zum Ende sehr professionell ab. Die Zusammenstellung der Module, sowie das Know-How der Professoren und Praxisexperten war hervorragend. Wir als Teilnehmer wurden mit unseren Fragen und Herausforderungen aus der täglichen Führungsarbeit sehr ernst genommen und haben sowohl von den Dozenten als auch von den anderen Teilnehmern der Gruppe immer ein ehrliches, wertschätzendes und vor allem hilfreiches Feedback erhalten.

Frage 3: Sie sind schon über 10 Jahre bei Lidl tätig u.a. als Ausbildungsleiterin. Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht, das Unternehmen in die zielgerichtete Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter investieren?

Lidl beschäftigt in Deutschland über 75.000 Mitarbeiter. Der Großteil der Mitarbeiter arbeitet in einer der 3.500 Filialen. Dort haben sie jeden Tag mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun und es ist eine große Aufgabe im harten Wettbewerb die Bedürfnisse der Kunden tagtäglich zufrieden zu stellen. Daher ist es besonders wichtig, dass alle Mitarbeiter von Anfang an gut aus- und später gut weitergebildet werden. Als Ausbildungsleiterin war ich u.a. für die Recruiting-Prozesse und die Ausbildung der Nachwuchskräfte in den Filialen und im Logistikzentrum verantwortlich. Mir war es immer besonders wichtig ein ehrliches Bild von der Arbeit im Handel an die Bewerber zu vermitteln, damit es später im Arbeitsalltag keine Überraschung gibt. In keiner anderen Branche kann man bereits in jungen Jahren so viel Verantwortung und Entscheidungsfreiheit übertragen bekommen wie im Lebensmitteleinzelhandel. Meine eigene berufliche Laufbahn zeigt, dass ich bereits mit 35 Jahren durch zielgerichtete Weiterbildung drei unterschiedliche Tätigkeitsfelder im Unternehmen kennenlernen durfte.

Frage 4: Lidl ist seit ca. 9 Jahren auch in der Schweiz tätig. Können Sie uns etwas zu den Expansionszielen sagen?

Lidl Schweiz betreibt zwei Warenverteilzentren, das eine davon in Weinfelden (TG), das andere in Sévaz (FR). Diese bedienen über 110 Filialen in der ganzen Schweiz, weitere Filialen werden in den nächsten Jahren eröffnet. Lidl Schweiz beschäftigt heute bereits rund 3.200 Mitarbeiter. Neben dem Markteintritt in der Schweiz im Jahr 2009, expandieren wir aktuell auch in Litauen, Serbien sowie den USA als erstes außereuropäisches Land.

Frage 5: Sie haben vor kurzem innerhalb des Konzerns in den Bereich Immobilien gewechselt. Welche Fähigkeiten aus dem Studium können Sie in Ihrem neuen Job besonders gut gebrauchen?

Ich war sechs Jahre im Vertrieb als Verkaufsleiterin tätig. Im Anschluss nochmal fünf Jahre im Personalbereich. Der Bereich Immobilien ist ein ganz neues Tätigkeitsumfeld mit dem ich in den letzten Jahren nur wenig Berührungspunkte hatte. Als Portfoliomanagerin bin ich unter anderem für die Expansion in meinem Gesellschaftsbereich zuständig. Ich habe nun völlig neue Aufgaben und Herausforderungen, die mir trotz meiner langen Betriebszugehörigkeit im Unternehmen, erstmal fremd sind. Der Lehrgang hat mich sehr gut auf diese neue Aufgabe vorbereitet. Besonders das Modul Selbstmanagement und der Austausch mit anderen Teilnehmern, die alle aus unterschiedlichen Branchen kamen, waren sehr hilfreich. Wladimir Klitschko hat in seinem Modul oft davon gesprochen, dass wir die bewegende Kraft sind. Wie gehe ich mit Rückschlägen um, wie motiviere ich mich, mit welcher Haltung stelle ich mich den Themen, die mir wichtig sind? Das Studium hat mich gelehrt, mich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und Antworten zu finden.

Frage 6: Bald beginnt der diesjährige Lehrgang. Was ist Ihnen im Rahmen des Blocks Innovation Management besonders in Erinnerung geblieben?

In dem Block Innovation Management ist mir besonders der digitale Tornado in Erinnerung geblieben. Geschäftsmodelle oder ganze Branchen, die sich dem digitalen Wandel nicht stellen, werden es zukünftig schwer haben. Man darf die Digitalisierung nicht verschlafen, aufschieben oder gar verdrängen. Auch im stationären Lebensmitteleinzelhandel ist dies eine enorme Herausforderung. In meinem Bereich bedeutet es, das zukünftige Einkaufsverhalten und die Bedürfnisse unserer Kunden zu identifizieren und frühzeitig zu erkennen, wo die Reise hingeht- Stadtrandlagen, ländliche Gebiete, dicht bebaute Stadtzentren- je nach Umfeld gibt es unterschiedliche Anforderungen und Herausforderungen der Bebauung. Welches Filialkonzept passt nicht nur baulich optimal in das Umfeld, sondern auch zukünftig zum Einkaufsverhalten der Kunden?

Frage 7: Im Teilnehmerfeld waren Führungskräfte aus völlig unterschiedlichen Branchen. Wie wichtig war der Austausch innerhalb der Gruppe? Inwieweit konnten Sie von den anderen Teilnehmern profitieren?

Der Austausch mit den anderen Teilnehmern aus dem Kurs war sehr hilfreich. Wir waren eine gut zusammengestellte Gruppe. Der Austausch zwischen Schweizer und deutschen Führungskräften war genauso spannend wie die Sichtweise von erfahrenen und unerfahrenen Führungskräften. Wir haben uns regelmäßig – auch nach Seminarende- ein ehrliches Feedback gegeben und stehen auch heute nach dem Lehrgang weiterhin in Kontakt.

Frage 8: War der Lehrgang für Sie eine fachliche- oder eher persönliche Weiterentwicklung?

Der Lehrgang war für mich vorrangig eine persönliche Weiterentwicklung. Natürlich kannte man einige Führungsmodelle und Seminarinhalte durch sein eigenes BWL-Studium. Allerdings ist eine Auffrischung auch in fachlicher Hinsicht ein großer Mehrwert gewesen- von Digitalisierung habe ich in meinem Studium vor 12 Jahren nämlich noch wenig gehört.

Frage 9: Wem würden Sie diesen Studiengang empfehlen?

Der Studiengang empfiehlt sich für alle angehenden und erfahrenen Führungskräfte aus allen Branchen, die bereits einige Jahre Berufserfahrung sammeln konnten und ihre Comfort Zone zukünftig verlassen möchten.

Frage 10: Welche persönlichen oder beruflichen Herausforderungen stehen bei Ihnen dieses Jahr noch an?

In diesem Jahr gibt es bei mir die größte persönliche und berufliche Herausforderung meiner bisherigen Laufbahn. Im August kehre ich nach 7-monatiger Elternzeit wieder in mein Tätigkeitsbereich zurück. Die Herausforderung Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen wird sicherlich eine neue Challenge, der ich mich gerne stelle.

Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau Bergweiler!

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