Karolina Barczyk

Project Manager, Supply Chain Network Transformation
Johnson & Johnson MedTech

„In einer besonders schwierigen Projektphase habe ich mein Problem im Studiengang geteilt und von den praktischen Perspektiven der Kommilitonen sehr profitiert. Das half mir, die Situation neu zu sehen und bessere Entscheidungen zu treffen.“

5 Min. Lesezeit

Ich bin seit 8 Jahern Projektleiterin im MedTech Bereich und unterstütze globale Supply Chain Transformationsprojekte. Ich bin eher durch Zufall in diese Rolle gekommen, als ich mich nach meinem Master Studiengang für ein einjähriges Transferprojekt beworben habe. Danach kamen immer weitere Projekte auf mich zu, was mir die Chance gab, mich vertieft mit Change Management und der MedTech Branche auseinander zusetzen.

Frage 1: Liebe Karolina, was hat dich motiviert, dich beruflich auf komplexe Veränderungsprojekte in der MedTech-Branche zu fokussieren – und was begeistert dich daran bis heute?

Mich reizt die Dynamik und Komplexität von Transferprojekten im MedTech Bereich. Selbst wenn ein Projekt einem bekannten Playbook folgt, bringt es meist neue, unerwartete Herausforderungen. Etwa die Einführung eines technisch anspruchsvollen Produkts an einem neuen Standort oder die Koordination eines geografisch verstreuten Teams. Ich löse gern solche Aufgaben, weil sie kreatives, funktionsübergreifendes Denken und ständiges Lernen erfordern.

Frage 2: Was nimmst du aus der Weiterbildung in deine heutige Rolle mit? Wie hast du dich darin positioniert?

Der Studiengang hat meinen People First Ansatz bestätigt und gestärkt: Menschen vor Aufgaben zu stellen schafft funktionierende Teams. Ich kam mit viel Praxiserfahrung daher, wollte aber mein Wissen mit Theorie bestärken. Das Programm gab mir praktische Werkzeuge wie man Menschen durch einen Change führt. Zusätzlich konnte ich sehr davon profitieren mehr über mich selber zu Lernen.

Frage 3: Was war für dich das Besondere daran, mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Branchen im Format zusammenzuarbeiten? Gab es einen Austausch, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Es war spannend, von Kolleginnen und Kollegen aus ganz unterschiedlichen Branchen zu lernen — trotz unterschiedlicher Hintergründe stellten wir oft ähnliche Herausforderungen fest. In einer besonders schwierigen Projektphase habe ich im Studiengang Problem geteilt und von den praktischen Perspektiven der Kommilitonen sehr profitiert. Das half mir, die Situation neu zu sehen und bessere Entscheidungen zu treffen. Neben fachlichen Inputs waren die persönliche Unterstützung und der Austausch mit meinen Mitstudenten sehr wertvoll.

Frage 4: Du hast bereits zahlreiche globale Transformationsprojekte geleitet – von Lieferantenwechseln bis zur Werksverlagerung. Welche Herausforderungen begegnen dir dabei besonders häufig?

Technische Challenges sind kompliziert aber, meist lösbar. Die schwierigsten Probleme sind menschlicher Natur. Mangelhafte Kommunikation, Silo-Mentalität, Abhängigkeit zu anderen Projekten und Teams. Es kann zu einer «Us-against-Them» Haltung kommen und jedes Projektteam denkt nur an seine eigene Timelines und Resourcen. Ich versuche dem entgegenzuwirken, indem ich frühzeitig nach kollaborativen Ansätzen suche, welche allen zugute kommen.

Frage 5: Was braucht es deiner Meinung nach, damit ein Transferprojekt nicht nur technisch funktioniert, sondern auch kulturell und prozessorientiert nachhaltig gelingt?

Damit ein Transferprojekt kulturell erfolgreich gelingt, beschäftige ich mich sehr früh mit der Business Culture meiner Kolleginnen und Kollegen. In arbeite in einem internationalem Umfeld und arbeite mit Teams aus unterschiedlichen Ländern zusammen. Trompenaars’ 7 Dimensions of Culture ist dabei mein praktischer Leitfaden und hat mir oft viele Fehler erspart! Ich fördere Empathie und Vertrauen, bin offen und möchte Menschen auch persönlich kennenlernen. Wenn sich Teammitglieder verstanden und respektiert fühlen, unterstützen sich eher in schwierigen Phasen.

Frage 6: Du arbeitest mit internationalen Teams in einem hochregulierten Umfeld. Welche Fähigkeiten und Haltungen sind für eine erfolgreiche Zusammenarbeit besonders wichtig?

Compliance ist das A und O, hier ist es wichtig dass jeder sich daran hält und es auch lebt. Wichtig ist eine klare, präzise Kommunikation, hohe Sorgfalt bei der Dokumentation und regulatorisches und Qualitätswissen. Aber genauso entscheidend sind kulturelle Respektbereitschaft, Neugier, Verantwortungsbewusstsein und Offenheit für Feedback. Es gibt wenig bis keinen Raum für Interpretation von regulatorischen Ansätzen, aber kreatives Denken macht es möglich, auf verschiedenen Wegen zum Ziel zu kommen.

Frage 7: Gibt es einen Moment oder ein Ergebnis aus deiner Laufbahn, auf das du besonders stolz bist?

Ich bin besonders stolz auf meine akademischen Leistungen in den letzten Jahren. Obwohl ich mich stets in einer Comfort Zone befand, entschied ich mich bewusst, für Bachelor, Master und den CAS. Das bedeutete für mich, meine Comfort Zone zu verlassen. Die Neugier am Lernen hat mich stets begleitet und ich freue mich schon auf die nächsten Gelegenheiten, mich weiterzuentwickeln.

Frage 8: Welche Entwicklungen oder Trends in der MedTech- und Supply-Chain-Welt beobachtest du aktuell besonders aufmerksam? Was ist für dich zukunftsweisend?

Ich beobachte die verstärkte Integration digitaler Tools und chirurgischer Robotik, die Abläufe verändern und erhöhte Anforderungen an Datenintegration und Cybersicherheit mit sich bringen. In der Supply Chain Welt, ist die Integration von Künstlicher Intelligenz massgebend. Ich hoffe, dass dadurch viele komplizierte und reguläre Prozesse und Aufgaben, simpler gestalltet werden.

Frage 9: Was gibst du Menschen mit, die sich für die Weiterbildung interessieren oder beruflich in Richtung Change und Transformation gehen möchten?

Wenn du bereits Praxiserfahrung hast, ist der CAS Change & Innovation Management an der HSG eine sehr gute Wahl, um gleichzeitig Theorie und Tools vermittelt zu bekommen. Wer die Methoden und Theorie bereits kennt, aber keine Hands-on Experience hat, kann bereits auf der Arbeit diese anwenden. Ich bin jedesmal überrascht, wieviele Change Management Situationen mir täglich begegnen, wo ich meine Erfahrung aus dem Kurs anwenden kann.

Frage 10: Welche beruflichen Projekte oder persönlichen Vorhaben stehen für dich im Jahr 2026 besonders im Fokus?

2025 lag mein Fokus stark auf People und ChangeManagement. Ich habe viele Tools in meinen Rucksack gepackt. Diese müssen nun angewendet werden. Das ist mein Hauptziel für 2026. Zusätzlich möchte ich mein Wissen über Supply Chains vertiefen und die technische Seite von Produkt und ProzessTransfers besser verstehen, um die Projekte noch effizienter zu gestalten.

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